Ideenbörse

Ziele

Ideen zur Stadtentwicklung aufgreifen und gemeinsam aus dem Blickwinkel der Klimaanpassung betrachten, weiterentwickeln und Unterstützer*innen für die Umsetzung gewinnen

Zielgruppen

Bürger*innen, Organisierte Akteure, Politiker*innen, Verwaltungsmitarbeiter*innen

Personen

10-50

Dauer

2-3 h

Übersicht

Eine Ideenbörse setzt die Themen Klimaanpassung und Stadtentwicklung als gemeinsamer Rahmen. Die Leitfrage könnte sein: »Wie gestalten wir eine klimafitte und lebenswerte Kommune?«

So starten Menschen bei ihren Herzensthemen und erkunden dann gemeinsam, welche Beziehungen es zur Klimaanpassung (und Klimaschutz) gibt.

Durch die frühe Fokussierung auf Ideen und das gemeinsame Tun entstehen eine positive Stimmung, Mut, Zuversicht und ein Gemeinschaftsgefühl.

Vorbereitung

Gespräche im Vorfeld helfen, um bereits ein bis zwei Ideengeber*innen zu finden und die Ideen gemeinsam vorzubereiten. Weitere Ideen können bei der Veranstaltung spontan eingebracht werden.

Eine Ideenbörse kann gut in Kooperation mit anderen Akteuren durchgeführt werden, zum Beispiel mit einer Kirchengemeinde oder einer Umweltgruppe. Dies erleichtert die Organisation, das Teilnehmer*innenfeld wird größer und vielfältiger.

Durchführung

Der Einstieg sieht wie folgt aus: Begrüßung, Vorstellung Ziele und Agenda, Abfrage Erwartungen.

Alle Teilnehmer*innen werden eingeladen, ihre Ideen in 3-5 Minuten vorzustellen (zu »pitchen«). Wichtig ist, dass sie in einer vertrauensvollen Atmosphäre offen erzählen können, was sie motiviert und in welche Richtung sie sich engagieren möchten.

Nach der Vorstellung gibt es jeweils circa 5 Minuten Zeit für Verständnisfragen und ein erstes Feedback aus dem Plenum.

Die Ideen werden in Kleingruppen weiterentwickelt, zu denen sich die Teilnehmer*innen frei zuordnen können (»Abstimmung mit den Füßen«). Wenn sich bei einer Idee keine Person einfindet, so ist dies in Ordnung und ein frühes Feedback für die ideengebende Person. Jede Kleingruppe hält ihre Ergebnisse an einer Moderationswand fest. Am Ende fragen die Ideengeber*innen, welche Personen Interesse an einer weiteren Mitarbeit haben. Diese Phase dauert 25-30 Minuten.

Zum Abschluss stellen die Ideengeber*innen die wichtigsten neuen Erkenntnisse vor. Dies kann gemeinsam mit Personen geschehen, die bei der Umsetzung der Idee mitmachen wollen (3 Minuten pro Idee). Alle Teilnehmer*innen können sich auf den Moderationswänden eintragen, wenn sie zu den nächsten Schritten informiert werden wollen oder mitarbeiten möchten.

Nächste Schritte

Die Ideengeber*innen nehmen die Erfahrungen mit und können, sofern sie möchten und Mitmachende gefunden haben, die nächsten Schritte planen. Hier kann die Plattform eine unterstützende Rolle einnehmen, indem sie berät, Kontakte herstellt und die Kommunikation unterstützt.

Im besten Fall entstehen aus den Ideen mit der Zeit Projektgruppen, die sich selbstständig organisieren und mit der Plattform partnerschaftlich zusammenarbeiten.

Ideenbörse in Boizenburg 2019

Die Ideenbörse war die Auftaktveranstaltung der »Plattform Zukunftsbilder Boizenburg«, kurz PLATZ-B. Zuvor gab es in Boizenburg keine direkte Auseinandersetzung mit Klimaanpassung, auch Klimaschutz spielte in der Stadtpolitik nur eine untergeordnete Rolle. Leitfrage war, wie diese Ideen für ein lebenswertes Boizenburg mit einer Anpassung an den Klimawandel verbunden können.

Die Ideen waren:

  • ein Wasserspielplatz an der Boize
  • ein Wettbewerb zu Klimaanpassung
  • ein Enten-Futter Automat, um die Wasserqualität im Hafen zu verbessern
  • ein modularer Kleingarten-Prototyp.

Es sei »ein großartiges Erlebnis, wenn Jugendliche unbefangen von ihren Träumen erzählen und Erwachsene zuhören und begeistert sind«, sagte eine Teilnehmerin bei der Abschlussrunde. Weitere Botschaften waren: »Dran bleiben, nicht lockerlassen, es könnte doch was werden«, »Kleine Sachen bringen manchmal mehr als große«, »Schnell sichtbare Veränderungen schaffen«.

Was ist entstanden?

Die Idee des Wettbewerbs zu Klimaanpassung wurde von einer Gruppe Jugendlicher unter dem Titel »Jugend dreht am Klimawandel« umgesetzt.

Die Idee zu einem Wasserspielplatzes mündete in einer Projektgruppe zu einem »Klimafitten Mehrgenerationen Erlebnisraum« und ist aktuell in der Planungsphase mit ersten Entwürfen. Die Umsetzung wird angestrebt, ist aber von Fördermitteln abhängig.

Ideenbörse Leuchtturm LOUISE 2020

Die Ideenbörse im August 2020 war der öffentliche Auftakt der zivilgesellschaftlichen Plattform Leuchtturm Louise. Sie wurde in Kooperation mit der Kirchengemeinde Bad Liebenwerda durchgeführt.

Die Ideenbörse startete mit Bildern aus der Region zu Schäden durch Trockenheit, Waldbrände, Stürme sowie Niedrig- und Hochwasser. Eine hohe persönliche Betroffenheit, Wut und Ohnmachtsgefühle waren unter den Teilnehmer*innen deutlich zu spüren.

Drei Themen/Aktivitäten wurden von den Teilnehmer*innen vorgeschlagen und entwickelt:

  • Niedrigwasser der Schwarzen Elster
  • Pflanzaktionen
  • Tröpfchenbewässerung im eigenen Garten.

Auf Basis der intensiven Diskussionen zu Niedrigwasser rückte Leuchtturm Louise das Thema Wasser bzw. Wasserrückhalt in der Landschaft sowie die Bekämpfung der Niedrigwassersituation im Einzugsgebiet der Schwarzen Elster an die erste Stelle.

Pflanzaktionen wurden von Schüler*innen an der Grundschule Wahrenbrück umgesetzt

Das »Aktionsnetzwerk klimaangepasste Bewässerung« wurde in der Folge gegründet und hat bisher rund 20 Treffen durchgeführt.

Weitere Werkzeuge